Die Diskussion um den Braunkohletagebau rund um den Hambacher Forst gibt es seit vielen Jahren. Es gibt verhärtete Fronten (RWE – Braunkohlegegner), es gibt Gewalt und es gibt eine „Grauzone“ zwischen dem friedlichen Protest gegen den Braunkohleabbau und die weitere Rodung des Restwaldes und gewaltbereiten Aktionen. Dies zeigt sich gerade aktuell an den Auseinandersetzungen zur Räumung der im Hambacher Forst errichteten „Baumhäuser“.
Dazu sagt Leo Gehlen, Landesvorsitzender der Naturfreunde NRW: „Dass zu diesem Zeitpunkt ohne Not der Polizeieinsatz zur Räumung der „Baumhäuser“, unterstützt von der Landesregierung NRW, erfolgt, ist nicht nachvollziehbar. Hier hätte man das Ergebnis der Kohlekommission Ende des Jahres abwarten können."
Die NaturFreunde NRW erklären:
1. Der Braunkohletagebau ist aus Umwelt- und Klimaschutzgründen eine auslaufende Form der Energiegewinnung. Der Ausstieg aus dem Tagebau muss schnell, schrittweise und sozialverträglich erfolgen. Dabei sollte so viel wie möglich vom noch bestehenden Rest des Hambacher Forstes erhalten bleiben.
2. Der Ausstieg sollte im friedlichen Dialog aller am Prozess Beteiligten unter Achtung und Wahrung bestehender Gesetze und Regeln erfolgen. Friedliche Proteste gegen den Tagebau gehören zur Meinungsfreiheit. Daher rufen die NaturFreunde NRW zur Demonstration am 06. Oktober um 12.00 Uhr im Hambacher Forst (Treffpunkt Bahnhof Buir in Kerpen) auf, die unter dem Motto "Wald retten! Kohle stoppen!" stattfindet.
3. Wir distanzieren uns von gewalttätigen Handlungen unter dem Deckmantel des zivilen Ungehorsams. Angriffe auf Polizisten und RWE-Mitarbeiter, körperliche Gewalt, Sachbeschädigungen u.ä. werden von uns ebenso abgelehnt wie Gewalt tolerierende Positionen.