Kulturseminar wieder ein voller Erfolg - mit diesem Satz ist eigentlich schon das Wichtigste zum diesjährigen Kulturseminar „Grabe, wo du stehst“ gesagt.
Das Seminar der Reihe „Das Lied und die Bildende Kunst“ fand wieder in Zusammenarbeit mit Arbeit und Leben Berg-Mark in der Zeit vom 13.03. bis 15.03.2015 im Naturfreundehaus Ebberg statt.
Wir begaben uns an diesem Wochenende auf die Spurensuche in Liedern und Bildender Kunst, Erinnerungen und Fotos. Gegraben wurde sinnbildlich mit einem „kleinen Spaten“, um u.a. herauszufinden, wer oder was hat mir in Kindheit und Jugend gutgetan, wer hat mich gestärkt und unterstützt? Aber auch besondere freudige Momente in der eigenen Lebensgeschichte sollten ausgegraben werden. Dies wurde alles von den Teilnehmern zu Papier gebracht und anschließend in Zweiergruppen durch abwechselnde Fragestellungen dem Gegenüber näher erläutert. Da die meisten Teilnehmer sich untereinander schon jahrelang kennen, ging dies ganz zwanglos und man hatte die Chance, viel Neues von seinem Gesprächspartner zu erfahren.
Auch eine Museumsmeile bauten wir auf. Dabei ging es um Personen oder Ereignisse, die uns gestärkt haben. Natürlich wurden auch hier wieder sehr intensive Gespräche miteinander geführt und die uns zur Verfügung gestellte Zeit war viel zu schnell um. Die Musik kam auch nicht zu kurz. Lieder aus der Kindheit und Jugendzeit wurden in Liedbeispielen angespielt und es wurde bei ganz vielen Liedern kräftig mitgesungen und anschließend in Erinnerungen geschwelgt.
Kunst ist immer ein fester Bestandteil des Kulturseminars. In diesem Jahr sahen wir eine Filmdokumentation über „Entartete“ Kunst in der NS-Zeit und es entstand eine lebhafte Diskussion im Anschluss an den Film.
Am Samstagnachmittag besuchte uns Wiebke Bruns (Sigrun Wolters) und wurde von Jürgen Czerlitzki zu ihrem Buch „Verräterkinder“, in dem sie über ihre Kindheit und Jugend schreibt, interviewt. Abends sahen wir uns den Film „Teufelsbraten“ an, der nach der Kindheitsgeschichte von Ulla Hahn gedreht wurde. Hier wurden bei den Teilnehmern viele Kindheitserinnerungen wach, so dass wir, nachdem wir unsere Knochen bei etwas fetziger Musik wieder wachgerüttelt hatten, noch lange nicht ans Schlafen dachten.
So ist es selbstverständlich, dass am Sonntagmittag zum Seminarende sich alle bei Konrad Lappe für das abwechslungsreiche und interessante Seminar bedankten.
Besonders die Gespräche in den Zweiergruppen kamen bei den Teilnehmern gut an. Konrad hat wieder viel Arbeit und Zeit in die Vorbereitung gesteckt, um uns ein tolles, kurzweiliges Wochenende zu präsentieren. Der Satz eines „neuen Teilnehmers“ drückt es vielleicht ganz gut aus: „Ich wurde von meiner Frau überredet mitzufahren, jetzt bin ich überzeugt und komme im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder.“
Herzlich Dank an alle Referenten und Gitarrenspieler und natürlich dem Team des Naturfreundehauses Ebberg für die gute Bewirtung.
Heike Reisdorf