Liedernachmittag mit Klaus Grabenhorst und Martin Gießmann
Volle Hütte im Naturfreundehaus - fast 100 Besucher*innen kamen an diesem Sonntagnachmittag ins Naturfreundehaus, um Klaus Grabenhorst und Martin Gießmann zu sehen und zu hören. Bis auf den letzten Platz war das Haus besetzt, und diejenigen, die kamen, haben das sicher nicht bereut.
Denn Klaus Grabenhorst (Gitarre und Gesang) und Martin Gießmann (Gitarre) stellten uns einen bunten Querschnitt durch die Liedermacher*innenszene in Deutschland seit 1964 vor und konnten das Publikum damit schnell begeistern. Seit 1964, weil in diesem Jahr das erste Festival auf der Burg Waldeck stattfand, gewissermaßen die Initialzündung der Szene in Deutschland. Fast alle Liedermacher*innen, die die beiden mit jeweils einem Lied sowie viel Hintergrunderzählungen präsentierten, traten auf Burg Waldeck auf, und viele von ihnen sind dort so richtig bekannt geworden.
Zunächst von französischen Chansoniers wie Jaques Brel oder George Brassens oder von amerikanischen Liedermachern wie Woody Guthrie oder Bob Dylan beeinflusst, wuchs im Laufe der Jahre so eine große eigenständige Liedermacher*innenszene in Deutschland heran. "Spiel nicht mit den Schmuddelkindern" von Franz-Josef Degenhardt oder "We shall not be moved", ein alter Spiritual, den Fasia Jansen bei zahllosen Protestveranstaltungen mit neuen Texten versah, eröffneten das Programm. Wolf Biermann war mit "Die Ermutigung" vertreten, Klaus Hoffmann mit "Melancholia" und Annette Louisan mit "Papillon". Alte Volkslieder wie "Es wollt ein Bauer früh aufstehn", das für viel Heiterkeit im Publikum sorgte, präsentierten Klaus Grabenhorst und Martin Gießmann genauso gekonnt wie neue Kinderlieder wie den "Baggerführer Willibald" von Dieter Süverkrup und "Ayse und Jan" von Christiane und Frederick.
Und auch wenn die Lieder einen Zeitraum von 60 Jahren abdeckten, so sind viele der Texte nach wie vor aktuell, sprechen uns auch heute noch an und machen Mut, uns gesellschaftlich zu engagieren.
Die virtuose Gitarrenbegleitung von Martin Gießmann unterstützte den ausdrucksvollen Gesang von Klaus Grabenhorst dabei aufs Beste, und zwischendrin erfreute Martin Gießmann auch noch mit dem ein oder anderen Instrumental. Viel zu schnell vergingen die mehr als zwei Stunden, gerne hätten wir auch noch mehr Lieder von Reinhard Mey, Hannes Wader, Walter Mossmann, den Missfits, Konstantin Wecker oder Bettina Wegner (um noch einige weitere der vorgestellten Liedermacher*innen zu erwähnen) gehört. Aber leider ging ein wunderbarer Liedernachmittag doch einmal zu Ende, begleitet vom Applaus des begeisterten Publikums.
Herzlichen Dank an Klaus Grabenhorst und Martin Gießmann für diese tolle Veranstaltung und herzlichen Dank auch an die Bezirksvertretung 7, die diese Veranstaltung mit einem Zuschuss unterstützt hätte, wenn nicht genug Publikum gekommen wäre (was sie aber letztendlich ja nicht musste).
Und uns bleibt derweil schon die Vorfreunde auf den 2. Mai 2027, wenn Klaus Grabenhorst sein 50-jähriges Bühnenjubiläum bei uns im Naturfreundehaus feiern wird.

