Die Lippe, ein rechter Nebenfluss des Rheins, ist mit rund 220 km der längste Fluss Nordrhein-Westfalens und typischer sandiger Tieflandfluss. Sie entspringt am Südrand des Teutoburger Waldes, durchfließt das nördliche Ruhrgebiet und mündet nach ca. 220 Kilometern bei Wesel in den Rhein. Typisch für einen Fluss, der einer Karstquelle entspringt, hat die Lippe im Oberlauf eine relativ starke Wasserführung und eine – verglichen mit anderen Flüssen – geringe Schwankung der Wassertemperatur. Nach umfangreichen Renaturierungsmaßnahmen während der letzten 20 Jahre konnten sich längere Abschnitte der Lippe wieder zu einem naturnahen Fluss zu entwickeln. Unter anderem sind mittlerweile Störche und Biber an die Lippe zurückgekehrt.
An der Lippe in der Umgebung von Hamm entsteht ab Sommer/Herbst 2018 mit der Ortsgruppe der NaturFreunde Hamm-Werries und hinzu mit lokalen Akteuren und AnwohnerInnen ein WasserWeg.
Die WasserWege-Planung an der Lippe ist eingebunden in die Kampagne "Flusslandschaft des Jahres 2018/2019 Lippe". Weitere Information zur Flusslandschaft finden Sie hier.
Machen Sie mit ...
... wie die Kindergruppe der NaturFreunde Hamm-Werries, von der u.a. der folgende Film erstellt wurde.
- Sie kommen aus Hamm oder der weiteren Umgebung der Lippe?
- Oder Sie haben Interesse an Gewässern und gewässerspezifischen Themen?
- Oder Sie möchten mehr über die NaturFreunde erfahren und/oder gerne bei den NaturFreunden aktiv werden?
- Oder Sie sind eine KiTa, eine Schule oder Lehrkraft, die gerne einen außerschulischen Lernort an diesem WasserWeg anbieten möchte?
- Oder Sie möchten gerne an den einzelnen Elementen des Projekts mitarbeiten oder haben Anregungen?
- Oder Sie haben einfach Interesse an Veranstaltungen und Aktitiväten an der Lippe teilzunehmen?
Dann melden Sie sich bei uns!!!
Wir freuen uns über Anregungen und Ideen für den WasserWeg und freuen uns über eine aktive Mitarbeit aller Interessierten.
Mitmachen
Wenn Sie dabei sein wollen oder schon Ideen haben, dann kontaktieren Sie uns gerne.
Aktuelles
Geführte Radwanderung über den Lippe-Radweg am 26.09.2021
Der Treffpunkt ist am Otto-Krafft-Platz in Hamm.
Die Radwanderung dauert etwa von 14 bis 18 Uhr. Zwischendurch gibt es eine Pause mit Stärkung an der Schutzhütte „Zum Eisernen Gustav“.
Anmeldung bei Udo Gonsirowski:
Telefon: (02381) 88147
E-Mail: udogonsirowski@web.de
Hier geht es zur Facebook-Veranstaltung der Radwanderung.
Eröffnungsfeier am 20.9.2019 - Schloss Ober-Werries
Der von der NaturFreunde Ortsgruppe Hamm-Werries konzipierte Rad-/Wanderweg "WasserWeg Lippe" entlang der Lippe, Geithe, Ahse und Datteln-Hamm-Kanal wurde mit Hilfe des Landesverbandes NRW im Rahmen des Projektes WasserWege feierlich eröffnet.
Hier geht es zur Facebook-Veranstaltung der Eröffnung.
Fragen
Schreiben Sie uns am besten: Bettina Bödefeld (Projektbüro WasserWege): bettina.boedefeld@naturfreunde-nrw.de
und Udo Gonsirowski (stellv. Vorsitzender Ortsgruppe Hamm-Werries): udogonsirowski@web.de
Hier einige Impressionen der Lippe (bei Hamm-Uentrop) und unten ein Artikel über die Lippe.
Hier einige Beiträge der Kindergruppe der NaturFreunde Hamm-Werries zum Thema Tiere an der Lippe:
Wo ist der WasserWeg: Hier die google-Karte mit allen Info-Tafeln verlinkt.
Hier sind alle Informationstafeln sowie Online-Informationstafeln des WasserWeg Lippe:
Informationstafeln 1-8 sind am Lippeaufenpfad (ca. 3 km eine Richtung). Hierzu gibt es auch ein Quiz/App-Quiz - siehe unten bzw. in der Spalte rechts.
Zusätzlich sind Tafel 10 und 12 als Tafeln aufgestellt vor Ort;
Alle anderen Tafeln/Informationsstattionen - 9,11 und 13-20 sind als Online-Informationstafeln nur hier online abrufbar.
1.) Informationstafel 1: Quappe, zugehöriges Video: Quappe
2.) Informationstafel 2: Libellen
3.) Informationstafel 3: Eisvogel, zugehöriges Video: Eisvogel
4.) Informationstafel 4: Kiebitz
5.) Informationstafel 5: Fledermäuse
6.) Informationstafel 6: Molche
7.) Informationstafel 7: Kopfweiden
8.) Informationstafel 8: Biber
9.) Online- Informationstafel 9: Haarensche Heide
10.) Informationstafel 10: Renaturierung der Geithe
11.) Online- Informationstafel 11: Streuobstwiesen an der Geithe
12.) Informationstafel 12: Wasserorganismen
13.) Online- Informationstafel 13: Gewässer und Nutzungsansprüche
14.) Online- Informationstafel 14: Mündung Geithe in Ahse - Burghügel Mark
15.) Online- Informationstafel 15: Verlauf der alten Ahse in der Stadt
16.) Online- Informationstafel 16: Oberlandesgericht
17.) Online- Informationstafel 17: Datteln-Hamm-Kanal
18.) Online- Informationstafel 18: Ahse-Düker unter Kanal
19.) Informationstafel 19: Fischaufstieg Schloß Heessen
20.) Online- Informationstafel 20: Dynamischer Lebensraum Aue, dazu gehöriges Video: Dynamik in der Lippe und Video über die Lippe: Naturerleben auf und an der Lippe
Übersichtstafeln, an drei Einstiegsmöglichkeiten, sind ebenfalls abrufbar:
- Übersichtstafel - Friedhof
- Übersichtstafel - Naturfreundehaus "Eisener Gustav"
- Übersichtstafel - Schloss Oberwerries
Quiz zum WasserWeg
Neben einem anlalogen Quiz (Druckvorlage) gibt es auch einen ActionBound-Quiz (Rallye) für den WasserWeg Lippe - hierfür lediglich die Anleitung befolgen (ActionoundApp herunterladen und Link aufrufen/QR-Code des App-Quiz scannen). - siehe Spalte rechts!
Hier kannst du das WasserWeg (Lippeauenpfad) - Quiz herunterladen:
8 Fragen zu je einer der Stationen am Lippeauenpfad
Weitere Informationen zur Lippe:
Vor hundert Jahren war die Lippe in großen Teilen kanalisiert
Schon für die Römer war die Lippe ein wichtiger Transportweg. Sie nahmen erste Veränderungen an der Gestalt der Lippe vor, um sie effektiver für die Versorgung ihrer Lager zu nutzen. Ab dem 13. Jahrhundert wurde der Fluss vielfach gestaut, um Mühlen zu betreiben. Später erfolgten immer stärkere Begradigungen, vor allem, um die landwirtschaftlichen Produktionsbedingungen zu verbessern, aber auch um den Fluss für den Schiffsverkehr nutzbar zu machen.
Anfang des 20. Jahrhunderts war die Lippe ein massiv beeinträchtigtes Gewässer. Es gab kaum noch natürliche Bereiche, der Großteil des Flusses war kanalisiert. Hinzu kamen immer mehr Abwässer auch aus der Industrie und dem Bergbau. Im Jahr 1926 wurde daraufhin der Lippeverband gegründet, welcher sich der Problematik annahm und erstmals Maßnahmen zur Abwasserreinigung und zum Hochwasserschutz einleitete.
Das Fließgewässer wurde bereits erfolgreich renaturiert
Der Lippeverband konnte bereits in den 1990er-Jahren die Wassergüte der Lippe durch den Ausbau der Kläranlagen erheblich verbessern. Mit dem Lippeauenprogramm werden seit 1995 in vielen kleinen Schritten Uferabschnitte umgestaltet: Steinerne Befestigungen werden durch Uferabbrüche, kleine Aufweitungen und Inseln im Fluss ersetzt. Seit 1995 werden auch die Bestanddaten der Fische systematisch erhoben.
In den Jahren 2005 bis 2015 hat der Lippeverband gemeinsam mit der Stadt Hamm das „LIFE-Projekt Lippeaue“ umgesetzt. Dabei wurden weite Auenbereiche reaktiviert und naturnah gestaltet. Es zeigte sich, dass viele Fischarten sehr schnell auf die Verbesserungen reagierten. Beispielsweise tauchten bereits im ersten Sommer nach Baumaßnahmen in der Hellinghauser Mersch Äschen auf, die vorher in diesem Flussabschnitt fehlten, auch Schmerlen waren fünfmal häufiger als in der alten, begradigten Lippe. Auch gab es erfolgreiche Wiederansiedlungsprogramme von Fischen, zum Beispiel der Quappe, dem einzigen europäische Süßwasserfisch aus der Familie der Dorsche.
Aber nicht nur Pflanzen und Tiere, sondern auch die Menschen haben von den Entwicklungen profitiert: Mit der Renaturierung hat sich der Hochwasserschutz deutlich verbessert. Heute wird die Lippe und ihre angrenzende Landschaft als Naherholungsgebiet geschätzt und genutzt, zum Beispiel für Kanu- oder Radtouren (die Römer-Lippe-Route gibt viele Touren mit interessanten Haltepunkten entlang der Lippe vor) oder zum Wandern.
Der Otter besucht wieder regelmäßig die Lippeaue
Auf der Lippe und ihren Nebengewässern leben das ganze Jahr über Enten, Gänse, Schwäne, Taucher und Rallen. Einzelne Paare der bedrohten Arten Knäk-, Löffel- und Schnatterente brüten regelmäßig dort, ebenso der Eisvogel. An der Lippe gibt es zudem zunehmend Tiere, die aufgrund der in den letzten Jahren durchgeführten gewässerökologischen Verbesserungsmaßnahmen den Fluss als Lebensraum wiederentdecken. Beispiele sind die Rückkehr des Bibers, des Weißstorchs, der Großlibelle Gemeine Keiljungfer und der Uferaas oder Kornmotte genannten Eintagsfliege. Auch der Otter besucht inzwischen wieder regelmäßig die Lippeaue.
Mit ihrer relativ hohen Wasserqualität bietet die Lippe Lebensraum für Fischarten wie Quappe und Steinbeißer, auch die Flußkahnschnecke und die Glanzleuchteralge konnten nachgewiesen werden. In Feuchtwiesen und anderen naturnahen Lebensräumen entlang der Aue kommen zum Beispiel Wachtelkönig, Laubfrosch und Lauch-Gamander vor.
Seit 2003 weiden auch polnische Konikpferde in der Lippeaue, ein Geschenk der niederländischen Forstverwaltung. Koniks sind die letzten Nachfahren der europäischen Wildpferde. Sie schaffen gemeinsam mit Rindern in einigen Bereichen ein Mosaik unterschiedlicher Wiesen- und Weiderasen – idealer Lebensraum für beispielsweise den Weißstorch.
Neben der geologischen Beschaffenheit des Flussverlaufs und der Geschichte der Lippe, die erdgeschichtlich gesehen mit etwa 10.500 Jahren ein noch sehr junger Fluss ist, gingen sie auch auf die ökologischen Aspekte ein: angefangen von der Durchlässigkeit für Fische, die an vielen Stellen durch mittlerweile unnütze Wehre behindert ist, über die Wasserqualität, die sich seit dem Tiefpunkt in den 70er Jahren stetig verbessert hat, ohne jedoch schon überall als gut bezeichnet werden zu können bis hin zu Belastungen durch die Einleitung von Kühlwasser und Grubenwasser weist die Lippe noch einiges Verbesserungspotential auf.
Weitere Informationen zur Flusslandschaft es Jahres 2018/2019 - die Lippe - hier.