Mitte 1950 bezogen wir unsere erste Wohnung im Westen, am Großen Torfbruch in Unterbach.
Den See, wie wir ihn heute kennen, gab es noch nicht. Man konnte noch zwischen dem „kleinen Baggerloch“ im Osten und dem „großen Baggerloch“ im Westen zur damals auch noch nicht kreuzungsfreien Schnellstraße von Wuppertal nach Düsseldorf durchgehen. Im Westen des großen Baggerlochs gab es zusätzlich das sogenannte „Viereck“, in dem noch heftig gebaggert wurde.
Die ganze Gegend war ein reines Naturparadies und für uns Kinder eine ideale Spielfläche. Da, wo heute der große Parkplatz des Nordstrandbades liegt, gab es ein wildes Areal mit hohem Gras und Buschwerk. Nach der Schule überquerten wir die Straße und verwandelten uns in einen Indianerstamm. Mit den Weidengerten und dem Riedgras ließen sich echte Wigwams bauen. Dass die dann auch schon mal von anderen Banden aus Vennhausen zerstört wurden, machte die Sache nur noch abenteuerlicher und reizvoller.
Das große Baggerloch lud dazu ein, Schiffe fahren zu lassen. Aus Baumrinde geschnitzt und mit kleinen Papiersegeln versehen konnte man sie bei dem überwiegenden Südwestwind auf der Südseite auf das Wasser setzen und dann auf der Nordseite wieder in Empfang nehmen. Meistens klappte das.
Das kleine Baggerloch hatte den Vorteil, dass es regelmäßig zufror, der ideale Platz zum Schlittschuhlaufen.